Mark Aurel war der "Philosoph auf dem Thron". Der römische Kaiser beschäftigte sich schon in den Kinderjahren mit den philosophischen Gedanken. Die stoischen Philosophen unter Mark Aurels Lehrern mögen eine Neigung nachhaltig unterstützt haben, die er bereits als Zwölfjähriger an den Tag gelegt haben soll, als er sich in den Mantel der Philosophen kleidete und fortan auf unbequemer Bretterunterlage nächtigte, nur durch ein von der Mutter noch mit Mühe verordnetes Tierfell gepolstert. Hier hat offenbar eine Lebenshaltung ihren Anfang genommen, die in den auf Altgriechisch verfassten Selbstbetrachtungen der späten Jahre festgehalten wurde. Aurel verkörperte beispielhaft die angesehenen Verknüpfung von politischer Philosophie und Herrschaftspraxis.
Worauf es ihm nach eigener Aussage ankam, war in hellenistischer philosophischer Tradition ein vernunftgeleiteter und gemeinwohlorientierter Machtgebrauch, der mit den Grenzen der eigenen Kompetenz rechnete und dem größeren Sachverstand den Vortritt ließ bzw. die Problemlösung übertrug. Das vorliegende Werk ist darum auch heute noch von großer Aktualität.