Wenn unendliche Gefühle und die Magie der Musik sich berühren
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Von Annalenasbuecherwelt
Das Cover von Wenn Donner und Licht sich berühren sieht aus, wie ein sich zusammenbrauender Sturm. Wolken, die sich aufbauen und Vögel die davonfliegen. Dazu die Farben, die wirklich perfekt zueinander passen, ebenso wie Titel und Cover. Wie immer sehr gelungen.
Der Schreibstil von Brittainy C. Cherry. Berührend, intensiv, und unfassbar nah. Ich denke, das beschreibt es ganz gut. Sie berührt mich jedes Mal tief in meiner Seele mit ihren Worten. Besonders überzeugt haben mich diesmal ihre poetischen Worte über die Musik und die Emotionen, die sie hervorrufen kann.
„Musik sollte nicht im Keller leben. Sie sollte in die Welt hinausgehen und die Narben der Menschen heilen.“
Jasmine und Elliott könnten unterschiedlicher nicht sein, das betont die Autorin schon direkt zu Beginn des Buches . Sie ist neu auf der Schule und unheimlich beliebt, er hingegen wird täglich von Mobbingattacken geplagt. Während es Jasmines größter Wunsch war, auf diese Schule zu gehen, will Elliott einfach nur weg. Was sie verbindet? Die Liebe zur Musik.
„Man sieht Musik nicht, man fühlt sie. Musik sieht keine Farben. Musik überwindet alle Klischees.“
Elliott ist im Gegensatz zu männlichen Protagonisten in anderen Büchern erfrischend anders. Er liebt die Musik. Besonders der Jazz hat es ihm angetan. Die schlaksige Figur und das Stottern machen ihn zur Zielscheibe von Mobbing, und das nicht gerade harmlos. Desöfteren musste ich das Buch einfach mal zumachen und durchatmen, denn da draußen gibt es leider sicher auch Leute, die ähnliches durchmachen müssen. An dieser Stelle muss ich aber auch Brittainy C. Cherrys Schreibstil nochmal loben, da er einfach so gefühlvoll ist, selbst in solch einer Situation wirkt alles – leider – einfach real.
Jazz liebt die Musik. Ihre Mutter möchte sie zu einer großen Popsängerin machen – Dabei schlägt Jasmines Herz für Soul! Als Jasmine neu auf die Schule kommt, gehört sie direkt zu den Beliebten. Immerhin ist sie wunderschön. Doch was hinter der Schönheit liegt, das erkennt keiner. Keiner, bis auf Elliot.
„Wie können mich alle lieben, wenn sie keine Ahnung haben, wer ich bin?“
Elliott sieht Jasmine. Er sieht ihre Verletzlichkeit und ihre Einsamkeit. Er sieht, wie unglücklich sie mit ihrer Situation wirklich ist. Und genauso blickt auch Jazz hinter Elliotts Fassade, sie sieht nicht den dünnen, stotternden Jungen; sie sieht einen Menschen mit einem guten, lieben Gemüt und einem großen Herz.
„Manchmal braucht man nur Raum, um zu fühlen, was man eben fühlt, und jemanden an seiner Seite, der einen daran erinnert, dass man nicht alleine ist.“
Doch irgendwann müssen sich die beiden 16-Jährigen voneinander trennen. Und als sie sich Jahre später wieder begegnen, ist klar: Etwas ist anders. Sie sind anders. Zerbrochen.
„Stark zu sein bedeutet, jeden Morgen aufzustehen, obwohl die Welt über einem zusammenbricht. Stark zu sein bedeutet, die Scherben der Menschen zu lieben, die einem etwas bedeuten.“
Hier gibt es einen großen Zeitsprung und man erfährt nur wenig von den Dingen, die Jazz und Elliott in den vergangen Jahren erlebt haben. Die Charaktere haben sich deutlich verändert, vor allem Elliott ist quasi ein neuer Mensch geworden. Auch wenn ich seine Entwicklung nachvollziehen kann, gefällt sie mir nicht so wirklich. Jedoch wurden diese Kritikpunkte wieder wett gemacht, und zwar durch die tolle andere Hälfte des Buches, die einfach wieder grandios war. Brittainy C. Cherry weiß einfach, wie es geht!
Wenn Donner und Licht sich berühren ist eine aufwühlende Geschichte, voller Poesie, Liebesgeständnissen an die Kunst der Musik und mit einem grandiosen Schreibstil, wie man ihn von Brittainy C. Cherry gewöhnt ist. Ich habe geweint und ich habe gelacht, gelitten und geliebt, gehasst und vergeben. Dieses Buch war eine Achterbahn der Gefühle, und es war jede einzelne Träne wert.
Wenn Donner und Licht sich berühren ist eine klare Leseempfehlung!