Excerpt: ''Bodegas, das sonst so friedliche, sonngebrannte Städtchen, das, am Bodegasstrom unweit Guajaquil belegen, den eigentlichen Centralpunkt für den ganzen Binnenhandel der Republik bildet, befand sich heute in einer fast fieberhaften Aufregung, und während überall kleine Trupps wild genug aussehender Soldaten mit klingendem Spiel einherzogen, sammelten sich die Bürger und zahlreiche Arrieros und Maulthiertreiber in Gruppen und betrachteten mißtrauisch das geräuschvolle Leben um sich her. Grund dazu hatten sie auch wahrlich genug. Heute war nämlich zu noch ganz früher Stunde der ecuadorianische Usurpator, General Franco, der sich am liebsten Excellenz, als künftiger Präsident, tituliren ließ, eingerückt, um Bodegas zu seinem Hauptquartier zu machen und von hier aus seine Operationen gegen die Hauptstadt des Reiches, gegen Quito, zu beginnen, und heute schon sollte ein junger quitenischer Officier, den man noch in Bodegas angetroffen und jetzt beschuldigte, ein Spion des Generals Flores zu sein, standrechtlich erschossen werden. Ganz Bodegas war dazu auf den Füßen, aber wahrlich nicht allein aus Neugier, um das blutige Schauspiel mit anzusehen, sondern mehr aus einem Gefühl eigener Beunruhigung, denn was hier einem vollkommen unschuldigen Manne geschah, konnte unter der Willkür dieses Menschen jedem Andern von ihnen auch geschehen. Und wer hätte sich ihm widersetzen wollen?''