Gerechtigkeit bei Aristoteles. Zur Frage der Gerechtigkeit in der Nikomachischen Ethik, 5. Kapitel - Thomas Schröder

Gerechtigkeit bei Aristoteles. Zur Frage der Gerechtigkeit in der Nikomachischen Ethik, 5. Kapitel

von Thomas Schröder

  • Veröffentlichungsdatum: 2003-11-12
  • Genre: Philosophie

Beschreibung

Der Aufbau des V. Kapitels der Nikomachischen Ethik des Aristoteles (nach Bien): A. allgemeine oder gesetzliche Gerechtigkeit: Sie ist die ganze und vollkommene Tugend, umfasst alle Einzeltugenden und besteht in der Befolgung der Gesetze. 1. Sie Gerechtigkeit, insofern sie auf einen anderen Menschen bezogen ist 2. Sie Tugend schlechthin, sofern ohne diesen Zusatz (1.) B. Teilgerechtigkeit: Einzeltugend neben der anderen (A). Gegenstandsbereich: die Güter, von denen äußeres Glück & Unglück abhängen & in Bezug auf die es ein Mehr-Haben-Wollen (Pleonexie) gibt. Maßstab: Proportionalität 1. Austeilende Gerechtigkeit: Maßstab: diskrete oder geometische Proportionalität, Verteilung nach Anspruch, Würde und Berechtigung 2. Ausgleichende Gerechtigkeit: Maßstab: arithmetische Proportionalität a. austauschende Gerechtigkeit in freiwilligen Vertragsbeziehungen b. wiederherstellende & korrektive Gerechtigkeit, die Ungleichheiten bei unfreiwilligen Vertrags-/Verkehrsbeziehungen (heimlichen oder gewaltsamen) ausgleicht. Der Richter ist hier der „Mann der Mitte“ zwischen Gewinn & Verlust. C. Sonderformen: 1. Das Recht der Wiedervergeltung nach dem Maßstab der einfachen Gleichheit („Gleiches für Gleiches“), das Aristoteles ablehnt 2. Billigkeit: Korrektur des geschriebenen Rechts.