Es gibt in der Philosophie, wie in jeder Wissenschaft, einen erkennbaren Fortschritt, auch wenn die Fragen größtenteils die gleichen geblieben sind. Gleichzeitig wiederholt sich auch einiges und erscheint im Gewand der neuen Begriffe, ohne wirkliche neue Erkenntnis zu bringen; nicht jeder Philosoph hat die Philosophie "nach vorne" gebracht. Doch stehen wir in der glücklichen Position dessen, der prüfend auf viele Jahrhunderte des harten Ringens um die Wahrheit zurückschauen darf. Wir sind zwar selbst Zwerge, aber auf dem Rücken von Riesen. Das ist der nicht hoch genug einzuschätzende Wert der Tradition. Darauf beruht die "philosophia perennis", die immerwährende Philosophie, die von den Zufälligkeiten des einzelnen Philosophen absehend das Wesentliche weitergibt und sich getragen weiß von dem Wissen, dass es letztlich nur eine Wahrheit gibt. Die entscheidende Frage ist nun: Welche philosophischen Aussagen lassen sich in die Kette der philosophia perennis einreihen? Diese Arbeit will im Sinne einer Fundamentalkritik die genannte Frage in Bezug auf Hegels philosophische Grundaussagen beantworten.