In dem erstmals 1894/95 erschienenen Roman erzählt Theodor Fontane die Geschichte von Effi Briest und deren Ehe zu dem mehr als doppelt so alten Baron von Innstetten. »Effi Briest« ist dabei Ehebruch- und Gesellschaftsroman zugleich: Effi ist schuldig und doch unschuldig; ihr Mann in seinem Verhalten durch die vorherrschenden Konventionen und seine gesellschaftliche Position determiniert. »Effi Briest« inspirierte Thomas Mann nicht nur in vielerlei Hinsicht bei seiner Arbeit zu den »Buddenbrooks«, er nannte den Roman auch Fontanes »modernstes Werk«. »Effi Briest« gilt als dessen einflussreichstes Buch und wurde mehrmals verfilmt.
Der Lyriker und Schriftsteller Theodor Fontane (1819-1898) trat ganz in seines Vaters Fußstapfen, als er den Beruf des Apothekers ergriff. Das hielt ihn freilich nicht davon ab, Novellen und Gedichte zu schreiben. Ab dem Jahre 1849 widmete er sich dann ganz dem Schreiben und arbeitete unter anderem als Auslandskorrespondent, Kriegsberichterstatter und Theaterkritiker. In dieser Zeit entstand beispielsweise auch »Wanderungen durch die Mark Brandenburg«. 1894/95 erschien schließlich Fontanes wohl berühmteste Geschichte: »Effi Briest«. Heute gilt er als einer der bedeutendsten Vertreter des poetischen Realismus.