Judith Butler hat die feministische Theorie revolutioniert und entscheidende Beiträge zur Philosophie des Subjekts geleistet. In ihren jüngsten Schriften, die sich gegen Krieg und staatliche Gewalt wenden, überführt sie ihre Subjekttheorie schließlich in eine Ethik der Gewaltlosigkeit.
Ihre Analysen eint der Blick darauf, wie Gewalt nicht erst in offenkundigen Übergriffen beginnt, sondern auf der Ebene sozialer Normen und Kategorien vorstrukturiert, welche Leben überhaupt als wahrnehmbar und anerkennungswürdig gelten können.
Die vorliegende Einleitung macht verständlich, mit welchen Anliegen und welchen theoretischen Mitteln Butler solche „Gewalt vor der Gewalt“ auf diversen Gebieten kritisiert. Ihre zentralen Begriffe wie „Performativität“, „Melancholie“ und „Verletzlichkeit“ werden jeweils in Bezug auf ihre Konzeptionen von Geschlecht, Subjekt und Widerstand hin erklärt und ermöglichen einen versierten Überblick über und Einstieg in das Werk der vielleicht provozierendsten und faszinierendsten Denkerin der Gegenwart.