Kindermund - Pola Kinski

Kindermund

von Pola Kinski

  • Veröffentlichungsdatum: 2013-01-12
  • Genre: Theater
Score: 4
4
bei 60 Bewertungen

Beschreibung

Kindermund ist Pola Kinskis Autobiografie ihrer Kindheit und Jugend. Sie erzählt, wie es war, die Tochter des Enfant terrible des deutschen Films zu sein, und sie rechnet ab, so unsentimental wie schonungslos: mit einem, für den es als selbstverständlich galt, sich über alle Grenzen hinwegzusetzen, und der es skrupellos in Kauf nahm, das Leben des eigenen Kindes zu zerstören.

Bewertungen

  • Berührend und nervenzehrend, zum Mitfühlen!

    5
    Von Tropical26
    Grossartig, Pola. Ein Buch, das mich so lange "genervt" hat, bis ich es endlich ausgelesen hatte. Psychologisch erhellend, weder anklagend noch entschuldigend. Und: mit Happyend :) unbedingt lesen!
  • Es war richtig, dieses Buch zu schreiben

    5
    Von Leoni57
    ... um zu erfahren, das Klaus Kinski nicht nur Tyrannen gespielt hat, sondern auch im privaten Leben einer war, muss man dieses Buch nicht gelesen haben, das konnte man sich schon denken, dass er aber seine eigene Tochter jahrelang missbraucht hat, hat überrascht. Das hätte man ihm nun doch nicht zugetraut. Pola Kinski beschreibt auf sehr einfühlsame Weise ihre Kindheit und Jugend und gewährt dem Leser sehr intime Einblicke in ihr Leben. Es war richtig, dieses Buch zu schreiben, denn wenn eine Gesellschaft den Missbrauch an Kindern eindämmen will, dann geht es nur über das Wissen um das Leid der Opfer und dem Bewusstmachen, dass Missbrauch ein Unrecht ist und solche Taten eben auch in besten „Promikreisen“ vorkommen. Auch wenn uns die Medien lieber durch inszenierte Familienidyllfotos die heile und schöne Welt der „celebrities“ vorgaukeln möchten, ist es für manchen Normalbürger heilsam zu erfahren, dass dieser Schein oft trügt. Prominente haben immer auch Vorbildfunktion und wenn solche Taten in den Medien klein geredet und mal wieder Opfer als geltungssüchtig dargestellt werden, öffnet dies potentiellen Nachahmern nur noch weitere Türen und Tore. Auch wenn beim Lesen keine Sympathie für Klaus Kinski aufkommt, so fragt man sich dennoch, warum er zu einem solchen Tyrannen wurde, denn niemand wird als solcher geboren, sondern war in der Regel selbst irgendwann mal ein Opfer. Vielleicht haben auch die Erlebnisse während seiner Kriegseinsätze 1944 ihren Teil dazu beigetragen. Das zeigt wiederum, dass man den Kreislauf solcher Familientragödien nur unterbrechen kann, wenn man sich die Strukturen bewusst macht, seine eigene Geschichte aufarbeitet und eben darüber spricht (was natürlich nicht zwangsläufig öffentlich sein muss, in diesem Fall aber angebracht war). Man kann nur hoffen, das Pola mit der Veröffentlichung dieses mutigen Buches ihre seelische Wunde ein kleines Stück weiter schließen konnte und anderen Betroffenen Mut macht, darüber zu sprechen.
  • Erschütternd!

    5
    Von CHPWÜ
    Über ihren berühmten Vater wurde bereits viel gesagt, geschrieben, gezeigt - Leider nicht alles! Das Buch von Pola Kinski erschüttert die Vorstellung von "Familie" in ihren Grundfesten, mag die "heile Familie" höchstwahrscheinlich auch nur eine Utopie sein. Unendlich traurig und erschütternd schildert Pola Kinski den über Jahre fortdauernden Missbrauch durch ihren Vater, sie schildert die dunklen Abgründe in die sie gestoßen wird, die Scham, den Schmerz, die Angst. Auf ihrer verzweifelten Suche nach Liebe und Zuneigung wird sie von ihrem Vater systematisch ausgebeutet, verhöhnt, missbraucht, bedroht. Sehr beruhigend zu wissen, dass Pola Kinski nach langen Irrwegen endlich wahre Liebe bei Ihrem heutigen Ehemann gefunden hat. Pola Kinskis Lebensgeschichte wird vielen anderen Betroffenen Kraft und Hoffnung spenden, denn es gibt einen Ausweg! Gut, dass sie den Mut gefunden hat, dieses Buch zu schreiben!