Es folgte der fieberhaft niedergeschriebene Roman „Kleiner Mann – was nun“ (1932), der Fallada nahezu über Nacht weltberühmt machte. In seinem Erfolgsbuch schildert Fallada das Leben des kleinen Angestellten Johannes Pinneberg und seiner Freundin Lämmchen, die ein Kind von ihm erwartet. Beide leiden unter den verheerenden Folgen der Weltwirtschaftskrise. Ihre Liebe und ihr Optimismus triumphieren letztendlich über Not, Arbeitslosigkeit und Deklassierung. Die Handlung des Romans wurde jedoch nicht nur durch persönliche Erfahrungen angeregt, sondern auch durch die Lektüre von Siegfried Kracauers sozialkritischer Studie „Die Angestellten“ (1930), die Fallada 1930 gelesen hatte. Innerhalb weniger Monate kam „Kleiner Mann – was nun“ auf 45 Auflagen und mehr als 20 Übersetzungen. Von den Tantiemen erwarb Fallada ein Gut in Carwitz (Mecklenburg), das er ab 1933 bewirtschaftete.
Hans Fallada, eigentlich Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen (1893-1947) war ein deutscher Schriftsteller. Bereits mit dem ersten, 1920 veröffentlichten Roman "Der junge Goedeschal" verwendete Rudolf Ditzen das Pseudonym Hans Fallada. Es entstand in Anlehnung an zwei Märchen der Brüder Grimm. Der Vorname bezieht sich auf den Protagonisten von "Hans im Glück" und der Nachname auf das sprechende Pferd Falada aus "Die Gänsemagd": Der abgeschlagene Kopf des Pferdes verkündet so lange die Wahrheit, bis die betrogene Prinzessin zu ihrem Recht kommt. Fallada wandte sich spätestens 1931 mit "Bauern, Bonzen und Bomben" gesellschaftskritischen Themen zu. Fortan prägten ein objektiv-nüchterner Stil, anschauliche Milieustudien und eine überzeugende Charakterzeichnung seine Werke. Der Welterfolg "Kleiner Mann – was nun?", der vom sozialen Abstieg eines Angestellten am Ende der Weimarer Republik handelt, sowie die späteren Werke "Wolf unter Wölfen", "Jeder stirbt für sich allein" und der postum erschienene Roman "Der Trinker" werden der sogenannten Neuen Sachlichkeit zugerechnet.