Mata Hari, Josephine Baker oder Virginia Hall – weibliche Spioninnen gelten oft als schön, intelligent und gefährlich – ihr Doppelleben als geheimnisvoll. Aber wie legendär war das Leben echter Spioninnen? Was trieb sie an? Liebe, Macht, Überzeugung? Agenten zumeist von aktiven inoffiziellen Mitarbeitern der HVA angeworben, wobei vier von fünf Anwerbungen in der DDR erfolgten. Angaben ihrer Führungsoffiziere zufolge waren 60 % politisch motiviert, 27 % materiell, 7 % waren in "Honigfallen" getappt, 4 % waren unter falscher Flagge angeworben und lediglich jeweils 1 % zur Mitarbeit erpresst worden bzw. boten von sich aus eine Mitarbeit an. Die Führung, Kontrolle und Auswertung der Tätigkeit der Auslandsspione unterlag der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA). Die Hauptaufgabe der HVA war die Auslandsaufklärung (Spionage). Die HVA-Mitarbeiter verstanden sich als Elite des MfS. Von ihnen wurden hoher persönlicher Einsatz, Flexibilität, Leistungsfähigkeit und, wie von allen MfS-Kadern, absolute Linientreue zur SED verlangt. Mitarbeiter anderer MfS-Abteilungen konnten nach hervorragenden Leistungen – quasi als Auszeichnung – bei Bedarf zur HVA versetzt werden. Wir möchten sechs Spioninnen näher vorstellen, sie von ihren Arbeit und Motivationen und zweifellos auch von ihren Erfolgen bei ihrer Tätigkeit als "Kundschafter für den Frieden"berichten lassen. Es sind: Christel Guillaume, Johanna Olbrich, Gerda Schröter, Gabriele Gast, Lilli Pöttrich und Gabriele Kliem.