Die Vorstellung von Reinkarnation und Karma bietet für viele ein akzeptables Erklärungsmodell für das Schicksalsgeschehen. Nicht dass dieses in seiner Kausalität erklärt werden könne, macht die Karmalehre attraktiv, sondern die damit verbundene Vorstellung, dass das Leben einen höheren Sinn hat und so manches Leiden nicht umsonst war.
Die Ideen von Reinkarnation und Karma sind nicht ausschließlich indischen Ursprungs wie viele glauben. Im Gegenteil, der Reinkarnationsglaube war schon immer im Abendland (inkl. Orient) beheimatet und war hier besser differenziert und ausgearbeitet als in Indien. Tatsächlich ist die Inkarnationslehre und Karmalehre in den europäischen Yogaschulen nach wie vor stärker von jüdisch-kabbalistischem Denken geprägt als von den indischen Vorstellungen. Die Erklärung ist einfach: die Kabbala sieht in der Reinkarnation einen Entwicklungsweg, der Hinduismus ein Belohnungs- und Bestrafungssystem mit einer eher chaotischen Geburtenfolge.