Was ist gut? Was ist gerecht? Welche Merkmale hat eine gerechte Gesellschaft? Unter welchen Bedingungen kann sie sich so entwickeln, dass jedes in ihr lebende Individuum seine Möglichkeiten und Fähigkeiten in fairen Grenzen ausleben kann? Fragen, die schon hundertmal beantwortet wurden und sich doch immer wieder neu stellen. Gerade in der heutigen Zeit, in der immer mehr Menschen auf ihr eigenes Wohl bedacht sind und Worte wie „Ethik“ und „Moral“ immer mehr ins Hintertreffen geraten, ist es notwendig diese, für ein menschliches Miteinander so wichtigen Begriffe, mit neuem Leben zu füllen. Wir leben zunehmend in einer „Ellenbogengesellschaft“, die Welt wird mit jedem Tag kleiner, die Ansprüche der einzelnen, größer. Welche Möglichkeiten hat man nun, die begrenzten Güter gerecht zu verteilen, ohne weniger gut gestellten, Nachteile zu bereiten? Wie müsste eine Gesellschaft beschaffen sein und welche Voraussetzungen für Gerechtigkeit müssen gegeben sein, um solch eine „ideale“ Gesellschaftsstruktur zu schaffen? Dieser Fragestellung geht der amerikanische Philosoph John Rawls in seiner Theorie der Gerechtigkeit nach. Im Rahmen dieser Arbeit werde ich mich eingehender mit dem Grundgut der Selbstachtung und mit ihr eng zusammenhängenden Begriffen beschäftigen. Dabei beziehe ich mich vor allem auf den dritten Teil des Buches und hier besonders auf die Kapitel 65-67 und 80.