Der Morgen war kühl und neblig, als ich zum Elbstrand fuhr. Ich hatte das Gefühl, dass an diesem Tag etwas Dunkles und Unheilvolles auf uns wartete. Schon beim Aussteigen aus dem Dienstwagen sah ich die Absperrungen und die Schwärze der gesichteten Kriminalbeamten, die sich über die Leiche beugten. Mein Kollege Roy Müller wartete bereits auf mich. Sein Gesicht war ernst, als ich mich ihm näherte.
"Das sieht nicht gut aus", sagte er, während er mit einem Nicken auf den sandigen Untergrund deutete. Dort, umgeben von einer schwachen, grauen Umrandung, lag die Tote.
Eine junge Frau, nicht älter als dreißig. Ihr blasses Gesicht war in eine seltsame Ruhe gehüllt, doch der Aufdruck des Verbrechens war unübersehbar. Sie war erdrosselt worden. Der Wind brachte den Geruch des mittelgroßen Hafens mit sich, die salzige Brise mischte sich mit dem süßlichen Duft des Verbrechens. Die Szene war makaber – malerisch und gleichzeitig unerträglich.
"Hast du schon herausgefunden, wer sie ist?" fragte ich und beugte mich leicht vor, um einen Blick auf die Leiche zu werfen. Roy schüttelte den Kopf.