Dieser Band beinhaltet vier Erzählungen, die die bekannte Schriftstellerin um die vorletzte Jahrhundertwende geschrieben hat. Neben der Titelgeschichte sind dies "Der arme Heinrich", "Der Weltuntergang" und "Die Maiwiese." Die erste Novelle des Bandes behandelt die Leidenschaft des Fra Celeste, eines großen Predigers, die in der Ermordung seiner todkranken Geliebten gipfelt. Dabei ist es bezeichnend für die Art der Verfasserin, dass der Augenblick des Mordes ebenso wie der des Selbstmordes in der letzten Novelle als künstlerisch bedeutungslos ganz im Hintergrund bleibt, während die Liebhaber starker Effekte gerade bei solchen Gelegenheiten sich eine breite Schilderung des schauerlichen Vorgangs nie versagen können. Bei Ricarda Huch dient jede Handlung, jedes Bild ohne Selbstzweck ausschließlich der leitenden Idee. Von besonderem Reiz ist in "Fra Celeste" die Darstellung der klerikalen Sittenpraxis.